16. Spieltag: SVMB – HSV Wildau 1950 II 21:25 (8:11)


Vergangenen Samstagabend traten die Motoren zum Rückspiel gegen den Tabellenletzten HSV Wildau II an. Obwohl das Hinspiel eine klare Angelegenheit war (33:20-Sieg), ging der SV ob der gezeigten Leistungen während der vergangenen drei Spiele (Niederlagen gegen den Grünheider SV III (26:31), die SG Westhavelland (24:27), den HSV Müncheberg/Buckow (28:29)) nicht als Favorit ins Spiel. Zum sechsten Mal in Folge bestand der Kader aus weniger als zehn Feldspielern. Erfreulich waren die Rückkehr der Verletzten RR Frahm und KM Dittrich sowie das Debüt von KM Luca Timm. Die nummerische Unterlegenheit galt es mittels Einsatz und Willen auszugleichen.


Zu Beginn des Spiels ging dieses Vorhaben gehörig in die Hose. Rätselhaft lethargisch startete der SV und lag schnell mit 0:4 hinten. Diesem Rückstand lief man letztlich dem ganzen Spiel über hinterher. Die Landeshauptstädter fingen sich und fanden langsam ins Spiel, sodass sie den Rückstand auf zwei Tore verkürzen konnten – 5:7. Eine weitere Verkürzung gelang nicht, da die Motoren teils frei herausgespielte Chancen kläglich vergaben oder aber am überragenden Wildauer Schlussmann scheiterten. Zwar stand die Deckung, abgesehen vom teils kopflosen Rückzugsverhalten, mit einem starken TW Jeyabalan dahinter solide, doch abgesehen von RR Harnisch, der versuchte seine Mitspieler immer wieder nach vorne zu peitschen, spielte man in Hälfte 1 völlig ohne Emotionen. Der Heim-Keeper wurde zur unüberwindbaren Wand für die Motoren, sodass den Babelsbergern, eigentlich zweitoffensivstärkste Mannschaft Liga, in den letzten zehn Minuten ein ganzer Treffer gelang.

Angefressen aufgrund der gezeigten Leistung fand Spieler-Coach Kegel deutliche Worte in der Halbzeit. Mehr Köpfchen im Abschluss und endlich Einstellung zeigen und mit positiver Aggressivität dem Gegner in der Abwehr begegnen. Im Angriff forderte er mehr Zug in die Lücken.

Auch wenn weiterhin im Angriff nicht alles klappte, so kämpften sich die Potsdamer ins Spiel. In der Deckung wurde endlich gefightet und sich der Ball erarbeitet. Belohnung war der 11:11-Ausgleich nach 36 Spielminuten. Die taktische Umstellung auf zwei Kreisspieler brachte im Anschluss allerdings keinen positiven Effekt. Das Spiel wurde zu enggemacht, die beiden Kreisspieler stellte der HSV gut zu, die Bemühungen blieben Stückwerk, Wurfversuche waren meist unvorbereitet. Aufgrund der ausbleibenden Lösungen nahm die technische Fehlerquote drastisch zu. Die Wildauer nutzten dies aus und legten wieder auf drei Treffer vor – 13:16. Diesen Vorsprung gaben sie bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. In der Deckung ließ der SV die Rückraumschützen der Gastgeber zu häufig ungehindert zum Abschluss kommen. Dadurch hatte der HSV auf jede Bemühung des SV, den Rückstand zu verkürzen, die passende Antwort parat. Beim Spielstand von 21:25 ertönte der Schlusspfiff.

Der HSV beendete die Partie ohne Zweifel als verdienter Sieger, da sie zielstrebiger und konstanter spielten als der SV. Für die Babelsberger war es die vierte Niederlage in Folge. Stand man nach 12 Spieltagen bei 15:9-Punkten und war dabei, die beste Serie der Landesligahistorie zu spielen, so machen sich mittlerweile vor allem Frust und Unzufriedenheit breit. Bei keiner der Niederlagen war man hoffnungslos unterlegen. Es herrschte eher das Gefühl vor, dass man an sich selbst aus den unterschiedlichsten Gründen scheiterte bzw. das unbestreitbare Potential der Truppe nicht abgerufen werden konnte. Talent allein reicht gegen keinen Gegner aus, wenn die Trainings- und Spielbeteiligung seit Monaten sporadisch und dünn ist.

Es spielten und trafen: Hübner (TW), Jeyabalan (TW)
Schick 6, Harnisch 4/2, Frahm 4, Kegel 3, Brandt 2, Rötzler 1, Giese 1, Dittrich, Timm