7. Spieltag: SVMB – Ludwigsfelder HC II 31:30 (15:17)

Das dritte Saison-Auswärtsspiel bestritt der SVMB in Ludwigsfelde beim LHC II. Der stark in die Saison gestartete Aufsteiger, welcher vom oberen Ende der Tabelle grüßte, trat in Bestbesetzung an. Die Verquickung diverser Umstände führte dazu, dass die Babelsberger mit einem ausgedünnten Kader anreisten, welchem vor allem das Prädikat „Erfahrung“ gutgeschrieben werden kann (Durchschnittsalter Ü30). Um nach mehr als elf Monaten Zählbares aus fremder Halle mitzunehmen, galt es mittels gewohnt aggressiver, offensiver Abwehr dem Gegner die Lust am Positionsspiel zu rauben.


Zwar starteten die Motoren mit dem ersten Treffer nach einem No-Look-Pass von RM Hantscher auf KM Dittrich ins Spiel, doch blieb dies in der Anfangsphase einziges Highlight des eigenen Angriffsspiels. Technische Fehler sowie unvorbereitete Einzelaktionen resultierten in erfolglosen Angriffen. Dass der LHC II daraus lediglich einen Vorsprung von zwei Treffern erspielte, lag an einer zunächst stabilen Deckung mit einem sicheren TW Hübner dahinter – 4:6. Im Angriff bekamen die Landeshauptstädter die Probleme in der Folge nicht in den Griff. Nach Ballverlusten war das Rückzugsverhalten zudem mangelhaft, was der LHC II durch ein gutes Umschaltspiel in einfache Tore ummünzte. Es drohten alle Fälle davon zu schwimmen, da die Motoren nach 22 Minuten mit 9:16 hinten lagen. Mittels eigener Auszeit und personeller Anpassungen fand Coach/RM Kegel die passenden Antworten. Er selbst leitete im Angriff klug Regie, wodurch endlich der Zugriff auf das Spiel gelang. In der Abwehr wurden Präsenz, Härte und Einsatzwillen erhöht. Resultat dessen war eine Verkürzung des Rückstands bis zur Pause auf 15:17.

Coach Kegel pochte auf den bedingungslosen Einsatz und Willen zur Unterbindung des Tempospiels des LHC II, weil jenes den Hauptgrund für den Rückstand darstellte. Im Angriff galt es den Ball wie zum Ende der ersten Hälfte druckvoll rum zu spielen, wodurch man in aussichtsreiche Abschlusspositionen kam.

Der SVMB startete optimal mit einem 4:1-Lauf in den zweiten Abschnitt und lag erstmalig seit Spielbeginn in Front – 20:18. Grund dafür waren die präsentierte Körpersprache sowie die am Rande der Legalität gezeigte Härte in der Deckung, die den Gegner zu beeindrucken schien. Das Momentum war trotz des abermaligen Rückstands von 21:22 auf die Seite der Motoren gewechselt. In der Abwehr steigerten sich die Babelsberger gar noch. Dies mündete entweder in technischen Fehlern oder schwierigen Abschlüssen, welche gut durch TW Storkow pariert wurden. Im Angriff spielte man druckvoll auf Lücke, was in guten Wurfpositionen resultierte. Vor allem RL Heintsch konnte immer wieder in Position gebracht werden und netzte vier Mal in Folge eiskalt ein. Der LHC II fand im Angriff weiterhin kaum Mittel, wodurch der Vorsprung auf fünf Treffer anwuchs – 31:26. Bei noch fünf Minuten war eine Vorentscheidung gefallen. Dass die Landeshauptstädter nochmals leicht schwitzten, lag an einer doppelten Unterzahl. Eine der beiden Zeitstrafen war absolut unnötig aufgrund des Übereifers von RL Schick, der zu Recht mit verfrühtem Duschen belohnt worden ist. Die offene Manndeckung des LHC II war letztlich nur noch zur Ergebniskosmetik gut. Mit dem Endstand von 31:30 ertönte der Schlusspfiff.

Getragen durch eine herausragende Teamleistung erkämpften sich die Motoren zwei Zähler beim Tabellenführer. Der Sieg war nicht unverdient, da man den LHC II über eine kompromisslose Abwehr in Halbzeit 2 vor unlösbare Aufgaben stellte. Kapitän Hantscher fand mit seiner Motivationsrede zur Pause die passenden Worte, um bei allen die letzten fünf Prozent heraus zu kitzeln. Die präsentierte mannschaftliche Geschlossenheit, die jede gelungene Aktion feierte, trug die Motoren zum Sieg gegen einen körperlich überlegenen Gegner. Phasenweise mangelhaft waren das Rückzugsverhalten und das Positionsspiel zu Beginn des Spiels. Durch intelligente Entscheidungen gelang es jedoch den Schalter umzulegen und das Spiel zu drehen.

„Man“ of the Match: Das gesamte Team

Es spielten und trafen: Hübner (TW), Korkow (TW)
Hantscher 7/2, Heintsch 5, Brandt 4, Taxis 4, Kegel 4, Harnisch 3, Dittrich 2, Rötzler 1, Schick 1