5. Spieltag: SVMB – HSV Wildau II 35:26 (18:16)

Am fünften Spieltag traten die Landeshauptstädter bei der Reserve des HSV Wildau an. Die Reise an den Südostberliner Rand nahmen zwölf topmotivierte Männer auf sich. Lediglich die Rückraumspieler Frahm (erkrankt) und Schick (gesperrt) standen Coach Hantscher nicht zur Verfügung. Gegneranalyse: Positionsspiel zu großen Teilen auf Abschlüsse aus dem Rückraum ausgelegt; Deckung recht mannbezogen. Mittel: 5-1-Formation, um beim HSV-Rückraum Fragezeichen zu kreieren; konsequente, temporeiche Umsetzung der Spielzüge, um Lücken zu reißen.


Der erste Angriff des Spiels gehörte dem HSV und mündete in einem Strafwurf. Resultat: Fehlwurf. Für den SV war dies gleich zu Beginn der nötige Push, um über die gesamte Spielzeit immer in Führung zu liegen. Die klare Spielanlage, welche sauber über den Rückraum eingeleitet wurde, führte schnell zu einer 3:0-Führung. Zwar brachten auch die Wildauer Zählbares auf die Anzeigetafel, doch war das Spiel der Babelsberger an beiden Enden des Feldes reifer und fokussierter. Daher lag der SV in der 18. Spielminute bereits mit acht Toren in Front – 13:5. Personelle Anpassungen, um allen Spielern wertvolle Verschnaufpausen zu gewährleisten, führten in den nachfolgenden sechs Spielminuten zu einem kompletten Bruch im Spiel der Potsdamer. Im Angriff wurde das Heil in nicht vorbereiteten Einzelaktionen gesucht. In der Deckung stand man zu offensiv. Der HSV ließ sich nicht zwei Mal bitten und nutzte die Schwächephase zu sieben, teils einfachen Treffern in Folge – 13:12. Bevor das Spiel komplett kippte, wurde personell wieder umgestellt. Nun abermals konstruktiver und ruhiger aufbauend, gelang es wenigstens eine Führung von zwei Treffern in die Halbzeit zu retten – 18:16.


Coach Hantscher monierte, dass die kurze, aber heftige Schwächephase sein Team fast um die Lorbeeren einer ansonsten teils sehr guten ersten Halbzeit brachte. Es galt im zweiten Abschnitt konsequent die taktischen Vorgaben umzusetzen, da auf dieser Basis nahezu immer gute Chancen heraussprangen. So sollte auch eine ähnliche Durststrecke wie in Halbzeit 1 vermieden werden.


Gesagt, getan. Die Motoren spielten stoisch ihren Stiefel herunter. Das Polster wuchs prompt auf sechs Treffer an – 22:16. Auch wenn es den Wildauern im Verlauf der Halbzeit wiederholt gelang, den Rückstand auf vier Treffer zu verkürzen, so gab es nie Grund zu Sorge, dass das Spiel kippen würde. Zu souverän war der Auftritt im zweiten Abschnitt. Auf alles, was der HSV versuchte, hatten die Babelsberger die passende Antwort. Hervorzuheben ist an dieser Stelle RL Heintsch, der bei 14 Versuchen 12 Buden aus dem Rückraum erzielte und somit die ungewohnt hohe Fehlwurfquote der Außen ausglich (ausgenommen Sportsfreund Milera). Durch die Quote der letzten Saison fast schon als Selbstverständlichkeit angenommen, machte RM Hantscher seinem Ruf als Mr. 100% vom 7m-Strich alle Ehre. Jungspund RM Taxis übernahm ab Mitte der zweiten Hälfte die Regie und sorgte nach kurzer Warmlaufphase für wichtige spielerische und dynamische Impulse. Die Deckung, in diesem Abschnitt auf 6-0 umgestellt, stand in jeder personellen Konstellation über die gesamte Hälfte kompakt, die dem HSV nur Abschlüsse nach hohem Aufwand erlaubte. TW Korkow war immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Endstand: 35:26.


Abgesehen von sechs wirklich schwachen Spielminuten war dies ein starker Auftritt der Babelsberger, an dessen Ende ein auch in der Höhe verdienter Auswärtssieg stand. Gerade im Positionsspiel 6 gegen 6 sah das alles nach Handball aus, der eine klare taktische Handschrift trägt. Wenn eine Schwäche ausgemacht werden kann, dann ist es das Überzahlspiel, welches an diesem Tag nie den gewünschten Effekt zeigte.

Spielfilm: 3:1, 4:3, 7:5, 13:6, 14:12, 18:16 – 22:17, 24:18, 26:20, 28:23, 29:25, 35:26
Zeitstrafen: 4-6
Strafwürfe: 9/9-1/4

Es spielten und trafen: Hübner (TW), Korkow (TW)
Heintsch 12, Hantscher 11/9, Milera 3, Brandt 2, Rötzler 2, Dittrich 2, Harnisch 2, Taxis 1, Giese, Timm