Abschied Detlef Doering

Der SV Motor Babelsberg trauert um Detlef Doering

In Gedenken an einen Handball-Verrückten, der in ganz Potsdam seine Spuren hinterlassen hat.

Liebe VfL-Familie,

gestern am frühen Nachmittag erreicht uns die traurige wie schmerzliche Nachricht: Detlef Doering ist für immer eingeschlafen. Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Kein Zweiter hat den Handball und speziell den Handball des 1. VfL Potsdam so geprägt wie er. 1959 geboren, kam Detlef nach dem Studium an der DHfK Leipzig Mitte der 80er Jahre nach Potsdam. Er wurde Herz und Seele der BSG DEFA Babelsberg und direkt nach der Wende des 1. VfL Potsdam. Detlef hat in über 30 Jahren Generationen von Handballern trainiert und sie auf ihrem Weg geprägt. Detlef Doering war der Jugendtrainer schlechthin. Er lebte und liebte diese Aufgabe, war steter Begleiter seiner Jungs. Zum einen in der handballerischen Ausbildung, zum anderen ebenso im Prozess des Erwachsenwerdens.
Göran Böhm erinnert sich: Meine erste Erinnerung an ihn – noch vor der Wende – war, dass ich in der damaligen Schule 28 in Waldstadt I in die Umkleide kommen durfte und ein Trainer/Spieler-Gespräch hatte. Ich glaube, ich war neun oder zehn Jahre alt. Das Handballfeuer war längst entfacht. Und Detlef hat mir klar gemacht, dass Sport nur funktioniert, wenn auch die schulischen Noten stimmen. Sonst gibt es erstmal kein Training mehr. Ich durfte bereits in sehr jungen Jahren erste Erfahrungen im Männerbereich sammeln. Im Januar 1997 gab es mit den Männern das Topspiel beim HC Cottbus. Ich war unbekümmert und gut drauf, warf als A-Jugendlicher drei Tore. Eine Woche später traten wir als A-Jugend die Reise zum USV Cottbus an. Ich war unterirdisch und Detlef faltete mich einmal nach dem Spiel, was ich nicht vergessen werde. „Du spielst keine Männer mehr!“ Oh, wenn er auf 180 war, sollte man(n) ihm besser aus dem Weg gehen.
Was bleibt? Ein riesiges Vermächtnis. Er war und ist Mister VfL. Was uns erst vor einigen Tagen die WM im eigenen Land wieder vor Augen geführt hat: Handball ist nicht nur ein Sport, Handball ist viel mehr. Der Sport steht für klare Werte: füreinander da sein, gemeinsam kämpfen, fair miteinander umgehen, sich respektieren. Werte, die Du uns stets vorgelebt und vermittelt hast. Über Jahrzehnte hast du junge Menschen geleitet und sie nicht nur sportlich entwickelt. Du hast sie mit dem perfekten Rüstzeug fürs Leben ausgestattet. Der VfL ist nicht nur ein Verein, sondern eine gewachsene Familie, die in diesen Stunden um Ihren Gründungsvater, Trainer, Mentor, Ansprechpartner, Lehrertrainer und Freund trauert.
Wir werden dich in Erinnerung behalten, wie du warst: optimistisch, dem Leben und deinen Jungs zugewandt. Wir möchten die VfL-Familie –  Aktive, Ehemalige sowie Freunde des Vereins – dorthin einladen, wo Detlef stets zu Hause war: am und auf dem Spielfeld. Am kommenden Samstag zum Spiel unserer Männermannschaft möchten wir gemeinsam in einer Schweigeminute einem großartigen Menschen gedenken, dem wir alle sehr viel zu verdanken haben.

Danke Detlef! Ruhe in Frieden.

Deine Handballfamilie